Theory of Constraints: Engpassmanagement für effektive Prozesse

Laura Graichen

Mazda macht es, Ford macht es, Intel macht es: Sie alle nutzen die Theory of Constraints. 2007 konnte sich Mazda mit ihr sogar aus einer Krise retten. Noch nie von dieser Theorie gehört? Keine Sorge, was die Theory of Constraints ist und wie du sie nutzen kannst, verraten wir dir jetzt!

Was ist die „Theory of Constraints“?

Die Theory of Constraints, auf Deutsch Engpasstheorie genannt, wurde vom israelischen Physiker und Managementberater Eliyahu Moshe Goldratt formuliert. Sie ist ein bewährtes Konzept zur Optimierung von Prozessen und zur Steigerung der Gesamtleistung einer Wertschöpfungskette.

Laut der Theorie wird der Gesamterfolg einer Wertschöpfungskette durch ein einzelnes Element bestimmt – und zwar durch den sogenannten Engpass. In anderen Worten: Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Warum solltest du die Theory of Constraints kennen?

Ein Engpass kann gravierende Folgen haben. Wird er nicht behoben, kann eine ganze Wertschöpfungskette zum Erliegen kommen. Lass uns ein Beispiel betrachten, um dies zu verdeutlichen:

Stell dir vor, du arbeitest in einem Software-Unternehmen mit den Teams Vertrieb, Produktion und Projektmanagement. In diesem Szenario gibt es einen Personalmangel in der Produktion, was zu einem Engpass führt.

Wenn der Vertrieb einen Auftrag abschließt, wird dieser an die Produktion weitergegeben. Da die Produktionskapazität bereits voll ausgelastet ist, gerät die Produktion aufgrund des Engpasses noch mehr unter Druck. 

Der Vertrieb folgt dem ungeschriebenen Gesetz der Unternehmenswelt: „Sei beschäftigt“. Er startet also neue Projekte, die ebenfalls an die Produktion weitergeleitet werden. Das Projektmanagement wartet derweil auf die Produktion und startet seinerseits neue Projekte.

Die Konsequenz dieses Engpasses ist eine Überlastung aller Teams. Die Produktion kann den Workload nicht bewältigen, während der Vertrieb und das Projektmanagement neue Projekte nicht bearbeiten können und trotzdem neue starten. Das gesamte System leidet unter dieser Kettenreaktion.

Was kannst du gegen Engpässe tun?

Die Theory of Constraints bietet eine bewährte Methode, um Engpässe zu erkennen und zu beheben. Hier sind vier Schritte, die dir dabei helfen:

Schritt 1: Identifiziere den Engpass

Analysiere deine Wertschöpfungskette und identifiziere den Teilprozess oder das Team, das den Fluss behindert. Dieser Engpass ist der kritische Punkt, der deine Produktivität einschränkt.

Schritt 2: Ordne alle anderen Prozesse dem Engpass unter 

Um den Engpass effektiv zu nutzen, sollten alle anderen Teams und Prozesse ihre Arbeit auf die Menge reduzieren, die erforderlich ist, um den Engpass zu 100 % auszulasten, aber nicht darüber hinaus. 

Dies bedeutet, dass einzelne Teilsysteme oder Teams vorübergehend weniger effizient arbeiten können. Es geht jedoch darum, das Gesamtsystem zu optimieren, nicht einzelne Teile.

Schritt 3: Erweitere den Engpass, wenn dieser immer noch besteht

Wenn der Engpass weiterhin die Produktivität beeinträchtigt, ist es möglicherweise notwendig, zusätzliche Arbeitskräfte zu finden oder weitere Maschinen bereitzustellen, um die Kapazität zu erhöhen.

Schritt 4: Beginne wieder bei Schritt 1 

Auch wenn du einen Engpass erfolgreich beseitigt hast, bedeutet das nicht, dass weitere Engpässe auftreten können. Wiederhole den Prozess regelmäßig, um neue Engpässe zu identifizieren und zu lösen.

Fazit: Effektiver Arbeiten dank der Theory of Constraints

Die Theory of Constraints bietet einen bewährten Ansatz, um Engpässe in Prozessen zu erkennen und zu beseitigen. Indem du Engpässe identifizierst, sie den anderen Prozessen unterordnest, den Engpass erweiterst und den Zyklus wiederholst, kannst du eine effiziente Wertschöpfungskette aufbauen und das Gesamtsystem optimieren. 

Nutze diese Theorie, um erfolgreich Engpassmanagement in deinem Unternehmen umzusetzen!

Abschließend möchten wir betonen, dass die Theory of Constraints nicht nur auf Softwareunternehmen anwendbar ist, sondern in vielen Branchen effektiv eingesetzt werden kann. 

Verstehe deine Wertschöpfungskette, identifiziere Engpässe und arbeite kontinuierlich an deren Beseitigung, um deine Prozesse zu optimieren und langfristigen Erfolg zu erzielen.

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Laura Graichen

Laura Graichen ist Product Marketing Managerin bei Masterplan. Sie ist verantwortlich für die Marktpositionierung unserer Plattform und gelegentlich verschlägt es sie vor die Kamera für die Masterplan Tutorials und Shorts.
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