Was haben Entdecker:innen und Killer mit Personalentwicklung zu tun? Und wie sollen Mitarbeitende von unterschiedlichen Gaming-Strategien profitieren? Wir erklären dir die vier Spielertypen nach Richard Bartle und zeigen dir, wie sie helfen können, deine betrieblichen Weiterbildungen attraktiver zu gestalten!
Was sind die Spielertypen und welche gibt es?
Die vier Spielertypen des Computerspiele-Forschers Richard Bartle stammen aus einer seiner Arbeiten zur Spieltheorie, die sich mit besonderen Phänomenen der Gaming-Welt befasst – um genau zu sein: mit Multi-User Dungeons (MUDs), die heute oft als Vorläufer moderner MMORPGs (Massively Multiplayer Online Role-Playing Games) angesehen werden.
Bartle identifizierte vier Haupttypen von Spieler:innen, basierend darauf, was sie in einem Spiel am meisten interessiert und motiviert:
1. Archiever (Erreicher:in)
Diese Spielertypen sind vor allem daran interessiert, Erfolge zu erzielen und Fortschritte zu machen. Sie streben nach dem Erreichen von Zielen, dem Sammeln von Punkten, dem Aufsteigen in Leveln und dem Erlangen von Auszeichnungen.
Achiever konzentrieren sich auf das Absolvieren von Quests, das Sammeln von Trophäen und das Optimieren ihrer Spielfigur, um besser als andere zu sein.
2. Explorer (Entdecker:in)
Explorer sind neugierig und suchen nach neuen Entdeckungen im Spiel. Sie interessieren sich weniger für das Gewinnen und mehr dafür, wie Spielmechaniken funktionieren, welche Geheimnisse es birgt und wie die Welt gestaltet ist.
Diese Spieler:innen durchstreifen die Welt, erkunden neue Inhalte, experimentieren und teilen oft ihr Wissen mit anderen. Für sie ist Lernen und Entdecken das Hauptziel.
3. Socializer (Gesellige)
Socializer spielen vor allem wegen der sozialen Interaktion. Für sie steht die Kommunikation mit anderen Spieler:innen im Vordergrund. Sie genießen es, Beziehungen aufzubauen, zusammenzuarbeiten und sich auszutauschen.
Dieser Spielertyp verbringt die Zeit oft damit, sich mit anderen zu unterhalten, Gruppen zu bilden und gemeinsame Aktivitäten zu unternehmen. Das Spiel dient als Plattform für soziale Kontakte.
4. Killer (Konkurrenzorientierte:r)
Killer streben danach, andere zu dominieren und Wettbewerbe zu gewinnen. Sie suchen das direkte Kräftemessen mit anderen Spieler:innen.
Dieser Spielertyp bevorzugt es, andere Spieler:innen herauszufordern und zu besiegen. Killer genießen es, die Dominanz über andere Spieler zu zeigen, sei es durch Kämpfe oder andere kompetitive Aktionen.
Wie helfen diese Spielertypen bei der Erstellung von betrieblichen Weiterbildungen?
Schön und gut, aber was für einen Mehrwert liefern diese vier Spielertypen im Arbeitsalltag, in dem weder Quests und noch Kämpfe an der Tagesordnung stehen? Ganz einfach: Es gibt sie in jedem Team.
Vielleicht nicht ganz so offensichtlich wie in der Spielwelt, aber alle Mitarbeitenden haben ihre ganz eigenen Vorlieben, wenn es um das Thema Weiterbildung und Lernen geht. Um es kurz zu sagen: Sie verfolgen im Grunde die gleichen Ziele wie Bartles vier Spielertypen.
Identifizierst du die Typen in deiner Belegschaft, kannst du deine Gamification-Angebote also so gestalten, dass sie auf jeden einzelnen Mitarbeitenden und seine Motivation zugeschnitten sind, zum Beispiel so:
- Achiever mit Abzeichen herausfordern: Setze erreichbare Meilensteine und biete Belohnungen für abgeschlossene Schulungen oder implementiere ein Progessionssystem, in dem sich die Achiever miteinander messen können.
- Explorer mit der Lernlandschaft begeistern: Biete umfangreiche Lernressourcen, zum Beispiel in Form einer Content-Bibliothek, und fördere selbstgesteuertes Lernen, etwa durch eine Lernplattform, auf der sie sich frei bewegen können.
- Socializer Kooperation ermöglichen: Fördere soziale Interaktionen und Zusammenarbeit innerhalb der Teams, zum Beispiel durch Social Learning, Lerngruppen und Gruppenaufgaben.
- Killer vergleichende Wettkämpfe bieten: Implementiere Ranglisten, Herausforderungen und Wettbewerbe, bei denen die Lernenden sich untereinander messen und gegenseitig herausfordern können.
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Fazit: Von Spielertypen zu Trainingsmeister:innen
Die Typologie von Bartle kann im Kontext von Gamified Learning also angewendet werden, um Lernumgebungen so zu gestalten, dass sie verschiedene Motivationen ansprechen.
Indem man die unterschiedlichen Spielertypen berücksichtigt, kann man das Engagement und die Motivation der Lernenden erhöhen. Aus Achievern, Explorern, Socializern und Killern werden so echte Trainingsmeister:innen – und besser geschulte Mitarbeitende.
Ähnliche Ansätze, interne Schulungen durch Gamification-Elemente attraktiver zu gestalten, liefern das Octalysis Framework oder das MDA-Framework.
In unserem kostenlosen Guide „Gamification: Der Motivationsbooster für betriebliche Weiterbildungen“ findest du weitere Infos zu Vorteilen, Praxis-Beispielen und Frameworks für die erfolgreiche Umsetzung.