Viele betriebliche Schulungsangebote scheitern daran, dass die Mitarbeitenden zwar lernen können, es aber nicht wollen. Genau hier kommt Gamification ins Spiel! Wir zeigen dir, was Gamified Learning ist, welche Methoden in Lernumgebungen am besten funktionieren und wie du sie in das eigene Weiterbildungsangebot integrieren kannst. Let’s play!
Definition: Was ist Gamified Learning?
Gamified Learning (oder Gamification) integriert spieltypische Mechanismen wie Punktestände, Level, Errungenschaften, sofortiges Feedback und Zeitdruck in den Lernprozess.
Der richtige Einsatz von Gamification-Elementen macht das Lernerlebnis unterhaltsamer und steigert die Motivation und das Engagement der Lernenden.
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In der betrieblichen Weiterbildung setzen Unternehmen Gamification in der Regel ein, um Schulungsinhalte aufzulockern und Mitarbeitende dazu zu motivieren, Weiterbildungsangebote wahrzunehmen und abzuschließen.
Denn durch die Integration spielerischer Elemente können Lernprozesse nachweislich spannender und effektiver gestaltet werden und wesentlich zum Lernerfolg beitragen!
Vorteile: Wie berufliche Weiterbildungen von Gamified Learning profitieren
Dass gamifizierte Schulungen die Effektivität und das Lernengagement steigern, zeigen diverse Studienergebnisse:
- Wenn spielerische Elemente in das betriebliche Training integriert werden, steigt die Motivation der Lernenden von 28 % auf 83 %; die Langeweile sinkt von 49 % auf 10 %.
- Schulungen mit Gamification-Elementen sind, im Vergleich zu herkömmlichen Methoden, in Bezug auf Kursabschlüsse, den Wissenserhalt und die Leistungsergebnisse im Arbeitsalltag nachweislich besser.
- Gamified Learning einschließlich der Verwendung von Punkten, Abzeichen, Bestenlisten, Herausforderungen oder Erzählungen beeinflussen die Lernergebnisse positiv.
Für die Personalentwicklung lassen sich aus diesen Erkenntnissen wertvolle Argumente für Gamification in der Weiterbildung ableiten.
Fünf Vorteile von Gamified Learning in betrieblichen Schulungen sind:
- Steigerung von Lernmotivation und -engagement: Spielerische Elemente verwandeln trockenes Lernen in eine unterhaltsame Erfahrung, an denen Mitarbeitende gerne teilnehmen und sich aktiv einbringen. Beispielsweise kann die Anerkennung der Leistung durch Belohnungssysteme (Lernpunkte, Abzeichen etc.) motivierend sein.
- Verbesserung der Lernergebnisse: Gamification in Form von Storytelling kann die Lernergebnisse verbessern. Interaktive und erzählerische Elemente im Lernprozess tragen nämlich dazu bei, das Gelernte besser zu verankern. Ein spielerischer Wettbewerb unter den Lernenden fördert außerdem das Lernen voneinander.
- Positiver Einfluss auf das Arbeitgeberimage: Gamified Learning Angebote können sich positiv auf das Employer Branding auswirken und die Mitarbeiterbindung stärken. Das Arbeitsumfeld wirkt dynamischer und die innovativen Lernansätze sprechen nicht nur die eigenen Mitarbeitenden an, sondern sind auch attraktiv für neue Top-Talente.
- Förderung von Teamarbeit und Zusammenarbeit: Team-basierte Herausforderungen und Wettbewerbe fördern die Kommunikation und Kooperation im Team. Gamification und Social Learning stärken den Teamgeist und die Zusammenarbeit. Das wiederum kann sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirken.
- Konkrete Messungen des Lernfortschritts: Gamification-Daten wie Lernpunkte, Quiz-Ergebnisse und Ranglisten liefern wertvolle Informationen darüber, wie erfolgreich gelernt wird. Herkömmliche Methoden ermöglichen unter Umständen keine so klaren Erkenntnisse über den tatsächlichen Lernfortschritt der Mitarbeitenden.
Mehr Zahlen und Praxis-Tipps zum Thema? Findest du in unserem kostenlosen Gamification Guide! →
8+2 Beispiele: Gamification-Elemente für fesselnde Weiterbildungen
Wie sieht Gamified Learning nun in der Praxis aus? Wie verbesserst du die Lernerfahrung und erzielst mehr Lernerfolge?
Hier sind 8 (plus 2) Gamification-Elemente, die das Lernerlebnis bereichern – für Lernende und Manager:innen:
1. Punktesysteme
Punktesysteme motivieren Mitarbeitende, indem sie für das Absolvieren von Lernaktivitäten Punkte sammeln können. Diese Punkte können in Ranglisten angezeigt oder an Belohnungen gekoppelt werden.
Der sichtbare Gegenwert für die Lernanstrengungen steigert das Engagement und der sichtbare Fortschritt sowie klare Ziele fördern die Motivation zusätzlich.
Sprachlern-Apps wie Jumpspeak nutzen solche Systeme beispielsweise effektiv, indem Lernende Punkte für gesprochene Wörter sammeln. So wird der Fortschritt gemessen und zum Wettbewerb angeregt.
2. Ranglisten
Ranglisten sind ein zentrales Gamification-Element, das den Wettbewerb unter Lernenden fördert, indem es ihre Punktestände öffentlich anzeigt und sie basierend auf ihren Leistungen einordnet.
Das motiviert besonders wettbewerbsorientierte Mitarbeitende, sich zu verbessern und mehr zu lernen. Ranglisten bieten nicht nur Transparenz über den Lernfortschritt, sondern auch Anerkennung für hohe Platzierungen, was den Status im Team erhöhen kann.
Die Sprachlern-App Duolingo zum Beispiel nutzt Rankings, um den Anreiz zu schaffen, in höhere Ligen aufzusteigen.
3. Zertifikate & Abzeichen
Zertifikate und Abzeichen werden für das Erreichen von Lernzielen oder Meilensteinen vergeben.
Zertifikate können digital oder physisch sein und dienen als formale Anerkennung, die auch in beruflichen Profilen (zum Beispiel auf LinkedIn) präsentiert werden kann. Abzeichen, meist digitale Symbole, werden für das Abschließen von Kursen oder spezifischen Aufgaben vergeben und erscheinen in den Profilen der Lernenden.
Beide Auszeichnungen steigern die Motivation, setzen klare Lernziele und bieten nachweisbare Belege für erworbene Fähigkeiten.
Lernplattformen wie Masterplan.com visualisieren mit diesen Elementen beispielsweise den Lernfortschritt und feiern Lernerfolge.
4. Progressionssysteme
Progressionssysteme unterteilen den Lernprozess in klar definierte Stufen oder Schritte, die den Lernenden helfen, ihren Fortschritt zu verfolgen und kontinuierlich motiviert zu bleiben.
Diese Systeme zeigen den Lernenden, welche Schritte sie unternehmen müssen, um ihre Ziele zu erreichen. Sie fördern die langfristige berufliche Entwicklung, indem sie Meilensteine, Level und neue Stufen freischalten, was den Fortschritt visuell nachvollziehbar macht.
Bekanntes Beispiel aus dem sportlichen Kontext: Die Fitness-App Freeletics misst, wie lange Nutzer:innen für Workouts benötigen und zeigt Bestzeiten an. Das motiviert bei weiteren Einheiten, die bisherige Topleistung zu übertreffen.
5. Interaktive Szenarien
Interaktive Szenarien steigern das Engagement und die Motivation, indem sie spielerische Elemente wie Quizze, Simulationen und Rollenspiele integrieren.
Diese Methoden fördern interaktives Lernen und erleichtern das Verständnis komplexer Konzepte durch praktische Anwendungen. Während Quiz-Abfragen Gelerntes wiederholen und festigen, ermöglichen Simulationen und Rollenspiele, bestimmte Situationen nachzuspielen und zu üben.
Masterplan.com setzt beispielsweise neben Quiz-Elementen auch personalisierte KI-Coachings ein, bei denen Lernende sofortiges Feedback erhalten und die Entscheidungs- und Aufgabenkompetenz der Mitarbeitenden gestärkt wird.
6. Storytelling
Storytelling macht den Lernprozess durch die Integration von Geschichten und abenteuerlichen Aufgaben spannender und einprägsamer.
Eine gut erzählte Geschichte hilft dabei, komplexe Inhalte verständlicher zu machen und das Engagement der Lernenden zu steigern. Solche narrativen Lernpfade nehmen die Lernenden mit auf eine Reise, bei der sie verschiedene Herausforderungen meistern müssen.
Dies führt nicht nur zu einem erhöhten Interesse und einer besseren Erinnerung, sondern motiviert auch, Ziele zu erreichen.
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7. Soziale Interaktionen & Zusammenarbeit
Soziale Interaktionen und Zusammenarbeit bereichern das Lernen durch gemeinschaftliche Aktivitäten.
Indem Mitarbeitende in Teams kooperieren und sich gegenseitig unterstützen, wird nicht nur der Lernprozess verbessert, sondern auch der Teamgeist und die Arbeitskultur gestärkt. Diese Zusammenarbeit fördert den Wissenstransfer, motiviert durch gegenseitige Anerkennung und verbessert kreative Problemlösungsfähigkeiten.
Ein Beispiel dafür sind „Freundesmissionen“ in der Sprachlern-App Duolingo, bei denen befreundete Nutzer:innen gemeinsam Aufgaben bewältigen und sich gegenseitig zu besseren Leistungen anspornen.
8. Zeitlicher Druck
Zeitlicher Druck ist ein wirksames Gamification-Element, das durch zeitlich begrenzte Herausforderungen und Deadlines die Effizienz und den Fokus der Lernenden anspricht.
Durch Countdown-Timer, tägliche und monatliche Herausforderungen oder zeitlich begrenzte Belohnungen werden Mitarbeitende motiviert, Aufgaben innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens zu erledigen. Das fördert nicht nur die Produktivität, sondern hilft auch bei der Priorisierung und termingerechten Abschlüssen.
In der Meditations-App Headspace werden zum Beispiel Streaks angezeigt, also Strähnen, in denen Nutzer:innen täglich meditiert haben. Versäumen sie einen Tag, setzt sich der Zähler auf 0 zurück.
9. Progressionssysteme (für Manager:innen)
Gamification funktioniert nicht nur auf Seiten der Lernenden: Progressionssysteme bieten auch Personalverantwortlichen und L&D-Manager:innen die Möglichkeit, den Lernfortschritt ihrer Teammitglieder in Echtzeit zu verfolgen.
Durch Dashboards auf digitalen Lernplattformen erhalten sie klare Einblicke über absolvierte Kurse, erzielte Fortschritte und offene Lernziele. Das schafft Transparenz und ermöglicht die Erstellung individueller Entwicklungspläne.
Mit der E-Learning Software von Masterplan.com können Manager:innen zum Beispiel den Fortschritt ihrer Teams direkt einsehen – das steigert nicht nur die Lernmotivation der Mitarbeitenden, sondern auch das Engagement der L&D-Verantwortlichen, ihre Teammitglieder aktiv zu unterstützen.
10. Intuitive Bedienbarkeit (für Manager:innen)
Eine intuitiv bedienbare digitale Lernplattform verbessert nicht nur die Weiterbildungserfahrung der Lernenden, sondern vereinfacht auch die Arbeit der Manager:innen bei der Konzeption von Schulungen.
Durch eine benutzerfreundliche Oberfläche können Lernverantwortliche problemlos Schulungen erstellen und die Kommunikation mit den Mitarbeitenden strukturieren. Dies ermöglicht eine individuelle Anpassung der Lerninhalte an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und motiviert Manager:innen, maßgeschneiderte Weiterbildungsmöglichkeiten anzubieten.
Bei Masterplan.com können Manager:innen beispielsweise mit einem Lernpfad-Creator maßgeschneiderte Lernpfade erstellen, die den spezifischen Anforderungen ihres Teams gerecht werden. Wie das aussieht, kannst du dir hier in einer kostenlosen Tour anschauen!
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L&D-Tipp: So klappt Gamification mit einer E-Learning-Plattform
Die Mischung der einzelnen Gamification-Elemente und die Balance zwischen Wissensvermittlung und spielerischer Unterhaltung ist die große Herausforderung beim Gamified Learning.
Um den richtigen Nerv der Mitarbeitenden zu treffen und sie erfolgreich zu motivieren, helfen Modelle wie das Octalysis Framework, das MDA-Framework oder die Spielertypen von Richard Bartle.
Idealerweise kombinierst du alle Elemente in einem System, dafür eignen sich in der Regel digitale Lernplattformen. Der Vorteil dieser Plattformen: Die Lernenden bewegen sich wie bei Computer-Spielen in einer abgeschlossenen (Lern-)Landschaft und können diese selbstgesteuert oder entlang personalisierter Lernvorschläge entdecken.
Masterplan als Learning Engagement Plattform vereint dafür eine unterhaltsame Lernerfahrung für Lernende mit einer intuitiven Trainingssteuerung für L&D-Verantwortliche – von E-Learning Kursen in Kinoqualität bis zum spielerischen Lernpfad Creator.