Wie werden Mitarbeitende zum Lernen motiviert, Benjamin Jaksch?

Manfred Rump

Mitarbeitende im Motivationsloch – und jetzt? Lernexperte Benjamin Jaksch erklärt im Video-Interview, wie sich Mitarbeitende in Unternehmen zum Lernen motivieren lassen, was sich L&D-Manager:innen dabei von Influencer:innen abgucken können und warum Blended Learning immer mit Learning Circles beginnen sollte.

Nachhilfelehrer, Produktmanager, Training-Specialist bei Freeletics – Benjamin Jaksch ist in seinem Leben schon viel herumgekommen. Lernen allerdings war und ist dabei immer seine Leidenschaft. Und seit mehreren Jahren steht das nun auch offiziell auf seiner Visitenkarte: Benjamin Jaksch ist Lernexperte und Learning Catalyst.

Er berät Unternehmen und Einzelpersonen zu Lernthemen und entwickelt Konzepte, die Mitarbeitende dazu motivieren, zur Essenz des Lernens durchdringen. Und das ist für Benjamin immer: eine Verhaltensänderung.

Interview (Video): Lernmotivation & Blended Learning mit Benjamin Jaksch

Die Themen des Interviews mit Benjamin Jaksch auf einen Blick:

  • Intro/Vorstellung Ben (00:00) 
  • Was Benjamin in der Rolle als Lernbegleiter macht (03:17) 
  • Warum sich Ben als Learning Catalyst versteht (04:34)
  • Wie man Mitarbeitende im Unternehmen motiviert (06:03)
  • Welche Rahmenbedingungen es für Lernmotivation braucht (09:46) 
  • Lerninitiativen als gemeinsame Projekte denken (14:56)
  • Was Blended Learning für Ben bedeutet (17:03)
  • Mitarbeitende als Lern-Influencer:innen einsetzen (20:20)
  • Was L&D-Manager:innen von der Creator-Economy lernen können (25:03) 
  • Wie die ersten Schritte mit Blended Learning aussehen (27:00) 
  • Bens L&D-Community mit Jan Foelsing (28:23) 
  • Learning Circles als Startpunkt für Blended Learning (28:45) 
  • Inwiefern die 70:20:10 Regel für Blended Learning gilt (31:29) 
  • Welche Lernanteile digital abgebildet werden sollten – und welche nicht (34:43)

Lernerfolge im Unternehmen? All you need is … Relevanz!

Unternehmen, die ihre Mitarbeitenden auf Fortbildungen schicken oder mit einem Zugang zu einer digitalen Lernplattform versorgen, wollen am Ende natürlich genau das: eine Verhaltensänderung. Seien es etwa besseres Verhandlungsgeschick der Vertriebsmitarbeitenden oder produktivere Mitarbeitende in der Fertigung.

Doch wie lässt sich diese Verhaltensänderung auch im Unternehmensalltag erreichen? 

„Lernen ist kein Selbstzweck. Jeder Mensch lernt tagtäglich dazu, wenn es eine Relevanz hat." Ohne Relevanz also kein Lernerfolg, so Benjamin Jaksch im Interview. Er stellt sich entschieden gegen den seiner Meinung nach grassierenden „Bildungsdeterminismus”.

„Der Mensch ist kein Lernautomat: Wenn ich eine Information in einen Menschen stecke, kommt am Ende nicht zwangsläufig ein veränderter Mensch raus.” Schulen, Universitäten und viele Unternehmen würden ihre Bildungsinitiativen allerdings auf genau diese Annahme fußen.

Der Mensch sei ein lernender Organismus. Also ginge es darum, Wege zu finden, um Mitarbeitenden bei anvisierten Lerninitiativen immer den Bezug zur eigenen Realität aufzuzeigen. Wenn diese Rahmenbedingungen vorhanden sind, dann müsse man sich auch über Motivation keine Gedanken mehr machen.

Blended Learning – Im Kern Beziehungssache

„Wie gelingt es uns, Lernen in den Flow des Alltags zu integrieren?” Das ist für Benjamin die alles entscheidende Fragestellung hinter dem Begriff Blended Learning. „Lernen bedeutet nicht Informationskonsum.” Die Formatfrage sei deshalb zunächst zweitrangig. Als Erstes gehe es um den Vertrauensaufbau, denn der sei die Voraussetzung dafür, um überhaupt einen Raum für das Lernen zu schaffen.

Die Menschen im Unternehmen müssten ein Stück Selbstwirksamkeit erfahren. Und das gelinge am besten mit dem Verweis auf andere Menschen, etwa auch Kolleg:innen, die den Lernenden bereits einen Schritt voraus sind. 

Benjamin macht es an einem Beispiel fest: „Angenommen, ich kann der erfolgreichen Sales-Mitarbeiterin aus der Abteilung auf die Finger schauen und ihren Weg verfolgen und stelle dann fest: Die war ja vor ein paar Jahren genau an dem Punkt, an dem ich heute bin!”

An der Stelle würden Personen extrem wichtig werden, denn „Lernen ist im Kern immer Beziehungssache!” Solche Lern-Rolemodels oder Influencer:innen im Unternehmen könne man dann ein Zeitkontingent zuweisen, um eigene Inhalte zu produzieren, etwa Videos, in denen sie über ihren Lernprozess reflektieren.

Lerngruppen: Ausgangspunkt für Blended Learning

Welche grundlegenden Start-Tipps für Blended Learning kann Benjamin geben? Auch hier steht für ihn der Austausch mit Menschen im Fokus: 

„Nehmt euch eine Gruppe an Mitarbeitenden, die sich alle ein individuelles Ziel suchen, an dem sie für einen Zeitraum X arbeiten möchten. Seht es als Entwicklungschance und Lernprojekt: Was möchte ich in dieser Zeit umgesetzt bekommen? Verbündete suchen und gemeinsam loslegen.”

Im Interview spricht Ben außerdem darüber, welche Lernanteile digital abgebildet werden sollten, was L&D-Manager:innen von der Creator-Economy lernen können und über seine L&D-Community mit Jan Foelsing.

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Manfred Rump

Manfred Rump ist Senior Content Marketing Manager bei Masterplan. Im Blog teilt er Insights aus seinen Gesprächen mit Lernexpert:innen und beleuchtet aktuelle Lerntrends in Unternehmen.
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