Führungskompetenzen entwickeln: 7+1 Skills für besseres Leadership

Stefan Schulze

Was braucht es eigentlich, um ein Team erfolgreich zu leiten? Natürlich die richtigen Fähigkeiten. Aber welche sind das? Wir zeigen dir, auf welche Skills es ankommt und wie du Führungskompetenzen entwickeln kannst. Außerdem: Hilfreiche Tipps dazu, wie man seine eigenen Führungsqualitäten verbessert und wie L&D-Verantwortliche Führungskräfte im Unternehmen fördern können.

Definition: Was bedeutet Führungskompetenz?

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Welche Führungskompetenzen gibt es?

Leadership Skills sind vielfältig und lassen sich in vier Fähigkeitsbereiche einordnen: 

  • Selbstkompetenzen
  • Sozialkompetenzen
  • Fachkompetenzen
  • Methodenkompetenzen.

Hier findest du ein paar Beispiele für Führungskompetenzen in allen vier Kategorien:

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Mit Blick auf diese große Palette an potenziell wichtigen Leadership Skills stellt sich natürlich eine entscheidende Frage: Müssen gute Leader das alles können?

Die beruhigende Antwort: Nein, gute Teamführung funktioniert auch schon mit weitaus weniger Fähigkeiten. Hauptsache, es sind die richtigen.

7+1 Leadership Skills: Welche Führungskompetenzen sind am wichtigsten?

Um ein Team oder sogar ein ganzes Unternehmen sicher durch die verschiedenen Herausforderungen der Arbeitswelt oder sogar wirtschaftliche Krisen zu lotsen, reicht es natürlich nicht aus, nur eine Handvoll Skills drauf zu haben. Genauso wenig musst du als Führungskraft bzw. müssen die Führungskräfte in deinem Unternehmen aber Alleskönner:in sein.

Die Entwicklung der richtigen Fähigkeiten ist der Schlüssel zu erfolgreicher Führung!

Laut einer Studie des Fraunhofer-Institus sind beispielsweise Hard Skills, also fachliches und technisches Wissen, wesentlich unwichtiger als Soft Skills. Im Vergleich von 12 Führungskompetenzen landet Fachwissen auf dem letzten Platz, ganz vorne stehen Vertrauen und Kommunikationsfähigkeit.

Eine Microsoft-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass vor allem Empathie ein wichtiger Baustein von gutem Leadership ist: 65 % der befragten Angestellten mit einer empathischen Führungskraft geben an, zufrieden mit ihrem Job zu sein, 83 % fühlen sich gesehen und wertgeschätzt.

Basierend auf diesen und weiteren Studien lassen sich 7 Fähigkeiten ableiten, die für die Erfüllung eine Teamlead-Position notwendig sind – plus ein weiterer Skill, ohne den alle anderen wenig wert sind:

<span style="color: #fc6676;">1.</span> Empathisches Auftreten

Eine empathische Führungskraft nimmt sich Zeit für jedes Teammitglied, will es kennenlernen und verstehen. Gute Leader zeichnen sich dadurch aus, dass sie andere zu Wort kommen lassen, zuhören und wissen, wie sie Angestellte in unterschiedlichen Situationen ansprechen können.

Sich beispielsweise in regelmäßigen 1-on-1-Meetings bei den Teammitgliedern erkundigen, ob sie zufrieden sind, und fragen, ob sie Unterstützung benötigen, baut Vertrauen auf – und das sorgt für eine produktive Arbeitsatmosphäre. Aber aufpassen: Empathisch sein bedeutet nicht, dass man überfürsorglich mit den Angestellten umgehen muss!

<span style="color: #fc6676;">2.</span> Unternehmerisches Denken

Führungskräfte verlieren nie das große Ganze aus den Augen. Sie setzen die Vision und Strategie der Organisation in effektive Maßnahmen für ihr Team um und sorgen dafür, dass jedes Teammitglied innerhalb des Verantwortungsbereichs seinen Anteil zum Unternehmenserfolg beisteuert.

Damit Teams in der Lage sind, positive Ergebnisse abzuliefern, bist du bzw. sind die Teamleads dafür verantwortlich, ein klares Bild der Unternehmensvision zu entwickeln, dieses mit den Mitarbeitenden zu teilen und sie regelmäßig über Updates zu informieren. Das schafft man idealerweise so, dass alle motiviert sind, ihr Bestes zu beizutragen.

<span style="color: #fc6676;">3.</span> Mit Verantwortung motivieren

Gute Führungskräfte unterstützen ihre Mitarbeitenden, indem sie sie motivieren und ermutigen, neue Lösungen zu finden oder auch Fehler zu machen. Sie schaffen ein sicheres Arbeitsumfeld, in dem sich alle Teammitglieder befähigt fühlen, eigenständig Maßnahmen zu entwickeln und Entscheidungen zu treffen.

Dafür üben Teamleads kein Micromanagement aus, sondern übertragen Verantwortung. Sie beraten und geben Tipps, wie Ziele erreicht werden können. Um die Motivation und das Engagement hoch zu halten, steuern Führungskräfte immer wieder kreative Ideen bei und liefern neue Inspiration. So fühlen sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt und können ihre beste Leistung abrufen.

<span style="color: #fc6676;">4.</span> Ergebnisorientiertes Handeln

Erfolgreiches Arbeiten funktioniert nur, wenn die Erwartungen klar kommuniziert und Ziele im Voraus definiert sind. Dafür braucht es eindeutige und dokumentierte Erfolgskriterien und Fristen. Erfolgreiche Teamleads achten immer darauf, dass die Leistungsstandards eingehalten werden, und stehen im regelmäßigen Austausch mit allen Teammitgliedern. 

Eine ergebnisorientierte Führungskraft ist wachstumsorientiert und in der Lage, Prioritäten zu setzen und Aufgaben zu delegieren. Selbstbewusstes Entscheiden und Durchsetzungsvermögen (vor allem in Diskussionen zwischen verschiedenen Abteilungen) sind Qualitäten, die dabei eine entscheidende Rolle spielen.

„Gute Leader sind nicht nur zahlengetrieben. Sie vereinen die Vision des Unternehmens zielorientiert mit einem motivierenden Arbeitsumfeld, in dem sich jedes Teammitglied wertgeschätzt fühlt und bereit ist, sein Bestes zu geben.

Bei Masterplan bauen wir auf die 7+1 Führungskompetenzen, ermutigen unsere Teamleads als Vorbilder voranzugehen und fördern die Weiterentwicklung der Leadership Skills bei allen Angestellten.“

Iva Agova, Head of People bei Masterplan.com

<span style="color: #fc6676;">5.</span> Integratives Teambuilding

Fairness und Kommunikation sind essenziell, um ein erfolgreiches, homogenes Team aufzubauen. Erfolgreiche Teamleads behandeln alle Angestellten gleich und teilen Aufgaben gerecht zu. Sie fördern mit kreativen Denkanstößen den Austausch und ermöglichen verschiedene Formen der Zusammenarbeit im Team. 

Bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeitenden achten Teamleads darauf, dass diese wertvolle Fähigkeiten mitbringen, in die Unternehmenskultur passen und das Team mit neuen Perspektiven bereichern. Durch die Integration aller Mitarbeitenden wird eine Arbeitsumgebung geschaffen, in der sich jede:r wohl fühlt und effizient arbeiten kann.

<span style="color: #fc6676;">6.</span> Persönliche Förderung

Wirklich gute Führungskräfte haben ein echtes Interesse an der Entwicklung jedes Talents und arbeiten proaktiv an der individuellen Weiterbildung mit. Mitarbeitenden hilfreichen Input statt fertige Lösungen zu geben und sie zum Verlassen der Komfortzone zu ermutigen, sind dabei wichtige Bestandteile der individuellen Förderung.

Alle Entwicklungsschritte werden regelmäßig gemeinsam besprochen, dabei zählen nicht nur die Arbeitsergebnisse. Gute Teamleads erkennen auch Verbesserungen an und erarbeiten daraus Upskilling-Maßnahmen, die den Angestellten helfen, ihre persönlichen – kurz- und langfristigen – Karriereziele zu erreichen.

<span style="color: #fc6676;">7.</span> Sicheres Navigieren

Veränderung ist für jede Organisation unerlässlich, um wettbewerbsfähig zu bleiben und auf interne und externe Entwicklungen reagieren zu können. Um mit Branchentrends und Änderungen auf dem Markt mithalten zu können, benötigt man in Führungspositionen Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. 

Besonders in schwierigen Phasen, in denen beispielsweise grundlegende Prozesse angepasst oder Unternehmensstrukturen geändert werden, müssen Teamleads den Mitarbeitenden Orientierung geben, sie navigieren und sie mit den richtigen Maßnahmen anführen – mehr noch als sie es ohnehin schon tun.

<span style="color: #fc6676;">+1.</span> Vorbildliches Verhalten

Die Verlässlichkeit, Integrität und Professionalität, die ein Lead vom Team erwartet, muss er oder sie selbst vorleben. Das beginnt bei der Strukturierung der eigenen Aufgaben und geht bis zur Eigeninitiative bei der persönlichen Weiterbildung. Denn das ist der Schlüssel, um das Vertrauen der Angestellten zu gewinnen.

Wer die Führungsrolle erfüllt, aktiv an der Verbesserung des Führungsstils arbeitet und so den Mitarbeitenden mit gutem Beispiel vorangeht, signalisiert eine klare Erwartungshaltung und motiviert das Team, nach dem eigenen Vorbild zu handeln.

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3 Tipps für (angehende) Leader: Wie entwickelt man Führungskompetenzen?

Egal, ob du schon Teamverantwortung hast oder eine Führungsposition erst noch anstrebst – mit diesen drei Tipps verbesserst du deine Leadership Skills:

<span style="color: #fc6676;">1.</span> Reflektiere und analysiere (dich) regelmäßig

Auch wenn es um die Führung von Angestellten geht, fang immer erst bei dir selbst an. Selbstreflexion ist einer der wichtigsten Schritte auf dem Weg zur Führungsposition. Hinterfrage Prozesse, sei selbstkritisch und versuche, dich kontinuierlich zu verbessern und deine eigene Motivation hochzuhalten.

Wirklich große Leader trauen sich außerdem immer wieder, Neues auszuprobieren – und scheitern oft. Das ist aber keineswegs schlimm. Schau dir zum Beispiel an, wie Oliver Kahn aus Fehlern gelernt hat und dadurch persönlich wie beruflich gewachsen ist. Also: Sei mutig, schau über den Tellerrand und versuche immer wieder, neue Wege zu gehen!

<span style="color: #fc6676;">2.</span> Geh voran und übernimm Verantwortung

Eng mit dem Mut zum Scheitern verbunden: Verantwortung übernehmen. Bist du bereits in einer Führungsposition, weißt du, was es bedeutet, hinter einer Entscheidung stehen zu müssen. Aber vielleicht gibt es ja auf der anderen Führungsebene Aufgaben oder Bereiche, in die du dich einbringen kannst? Wenn ja, biete deine Unterstützung an!

In einzelnen Projekten, Diskussionen und Konflikten kannst du auch ohne Führungsrolle schon Verantwortung übernehmen. Bring dich ein und versuche proaktiv an Lösungen mitzuarbeiten. Scheu dich auch nicht davor, neue Ideen beizusteuern. Teile stattdessen deine Gedanken und treibe Veränderungen im Team voran.

<span style="color: #fc6676;">3.</span> Gib und verlange Feedback

Kommunikation ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die du auf allen Ebenen beherrschen solltest, wenn du eine Teamlead-Rolle erfolgreich ausfüllen willst. Trainiere also deine Kommunikations-Skills, wo es nur geht. Am besten geht das über Feedback – und zwar beidseitig, für dich und von dir.

Gib Kolleg:innen freiwillig Rückmeldung, sprich an, was sie gut machen, und lerne, auch Negatives in der richtigen Art und Weise zu formulieren. Genauso solltest du Feedback zu deiner Arbeit einfordern. Dadurch kannst du deinen Umgang mit Kritik verbessern und erfahren, wie andere dein Engagement bewerten.

Exkurs: „Erfolgreiche Führung mit Evolutionary Leadership“

Wie innovative Führungskonzepte in einer digitalisiert-globalisierten Arbeitswelt funktionieren.

Praxis-Tipp für L&D: Wie gestaltet man Leadership Trainings im Unternehmen?

Vor allem für L&D- und Personalverantwortliche ist die (Weiter-)Entwicklung von Führungskräften innerhalb der Organisation eine Herausforderung.

Vorhandene Teamleads befinden sich auf verschiedenen Kompetenzleveln und haben Verantwortung für unterschiedliche Bereiche und Teamgrößen. Bei den Kandidat:innen für Führungsrollen sieht es ähnlich aus. Hinzu kommt, dass die Führungspotenziale hier überhaupt erst noch identifiziert werden müssen.

Kurzum: Für ein effektives Leadership Training müssen Bedürfnisse und Anforderungen individuell erfüllt werden.

Allen (angehenden) Leadern ein maßgeschneidertes Entwicklungsprogramm zu gestalten, ist zwar eine Möglichkeit, aber nicht unbedingt effizient. Für die Entwicklung von Führungskompetenzen ist es deshalb ein wirkungsvoller Hebel, selbstgesteuertes Lernen zu ermöglichen, zur eigenverantwortlichen Weiterentwicklung zu motivieren und das Weiterbildungsangebot mit Führungskräftetrainings zu ergänzen.

Auf einer Learning Engagement Plattform wie Masterplan steht dir eine große Content-Bibliothek mit relevanten Lerninhalten zur Verfügung. Als Personalverantwortliche:r hast du alle Möglichkeiten, individuelle Lernpfade für Führungskräfte zu konfigurieren, Leadership Trainings zu entwickeln und die Führungsqualitäten aller Mitarbeitenden zu fördern.

Fazit: Mit kontinuierlichem Lernen Führungskompetenzen entwickeln

Führungskraft werden bzw. Führungskompetenzen (weiter-)entwickeln funktioniert nur in einem kontinuierlichen Lernprozess. Alle Angestellten sollten dabei die Möglichkeit bekommen, Leadership Skills aufzubauen und individuell zu verbessern. 

Egal, ob für dich selbst oder als L&D-Verantwortlicher für die Mitarbeitenden – um eine Führungsrolle erfolgreich auszufüllen, solltest du:

  1. die richtigen Skills für gutes Leadership fördern,
  2. den Mut haben bzw. andere dazu ermutigen, neue Lösungen auszuprobieren und
  3. ein motivierendes Umfeld für eigenverantwortliche Weiterbildung schaffen.

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Stefan Schulze

Stefan Schulze ist Content Marketing Manager bei Masterplan. Im Blog erklärt er wichtige Begriffe aus der L&D- und HR-Welt und schreibt über Methoden, Konzepte und Entwicklungen von Corporate Learning.
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