KI-Kompetenzen: Was Mitarbeitende in Zukunft können sollten & wie sie es lernen

Stefan Schulze

Schon heute sind KI-Kompetenzen Voraussetzungen in zahlreichen Stellenbeschreibungen. Aber: Warum ist das so und was muss man eigentlich können, um Künstliche Intelligenz zu meistern? In diesem Blogartikel lernst du, warum KI-Skills so wichtig für Mitarbeitende sind, welche Fähigkeiten künftig benötigt werden und wie Unternehmen sie erfolgreich entwickeln können.

Was sind KI-Kompetenzen?

KI-Kompetenzen sind überfachliche Kenntnisse, die notwendig sind, um Künstliche Intelligenz zu verstehen und souverän anwenden zu können. Dazu zählen u.a. kritisches Denken und die Fähigkeit, Risiken und Chancen der Technologie bewerten zu können.

Genauer umfassen KI-Skills sowohl das grundlegende Verständnis von Funktionalität, Potenzialen und Grenzen Künstlicher Intelligenz als auch den effizienten KI-Einsatz im Arbeitsalltag.

Dabei geht es weniger darum, welche Aufgaben vollständig an die KI abgegeben werden können, sondern mehr darum, KI als intelligentes Werkzeug einzusetzen, um menschliches Fachwissen mit den technologischen Möglichkeiten zu kombinieren.

Warum in Zukunft alle über KI-Skills verfügen sollten

Dass Künstliche Intelligenz Jobprofile ändern oder sogar gänzlich neu schaffen und die Arbeitswelt in großem Ausmaß beeinflussen wird, steht inzwischen außer Frage:

  • 40 % der Mitarbeitenden müssen, nach Ergebnisse des IBM Institute for Business Value, aufgrund der Einführung von KI bis 2027 neu qualifiziert werden.
  • Das McKinsey Global Institute prognostiziert, dass durch KI bis 2030 weltweit 20 bis 50 Millionen neue Arbeitsplätze entstehen könnten.
  • Laut einer globalen PwC-Studie werde Künstliche Intelligenz im Jahr 2030 bis zu 15,7 Billionen Dollar zur Weltwirtschaft beitragen.

Neben anderen essenziellen und interdisziplinären Fähigkeiten für die Zukunft haben KI-Kompetenzen sogar bereits Einfluss auf die Karrierechancen: Eine Analyse aller Stepstone-Stellenanzeigen seit 2019 belegt, dass die Nachfrage nach Fertigkeiten rund um Künstliche Intelligenz bereits um 46 % gestiegen ist.

Der souveräne Umgang mit Künstlicher Intelligenz wird somit zur Grundvoraussetzung für beruflichen Erfolg und unternehmerische Innovation – und zwar in allen Branchen, Berufen und Positionen.

Welche 5 KI-Kompetenzen heute und in Zukunft wichtig sind

Es bleibt die Frage der Fragen – sowohl für Mitarbeitende selbst, als auch für Unternehmen:

Welche Fähigkeiten im Umgang mit Künstlicher Intelligenz werden wirklich benötigt, um mit den dynamischen Entwicklungen der Arbeitswelt Schritt halten zu können?

Dabei geht es nicht (nur) um die Frage, wie Künstliche Intelligenz im Detail arbeitet oder wie ein bestimmtes KI-Tool funktioniert. Vielmehr wird ein übergreifendes Verständnis der Technologie, ihrer Einsatzmöglichkeiten und Grenzen relevant werden.

Diese fünf KI-Kompetenzen gewinnen daher für alle Jobprofile an Wichtigkeit:

1. KI-Potenziale identifizieren und nutzen

Um Künstliche Intelligenz sinnvoll und erfolgreich einsetzen zu können, müssen Mitarbeitende und Unternehmen erkennen können, was überhaupt mit der Technologie erreichbar ist und welche positiven Auswirkungen sie auf die Arbeit haben kann. 

Nur wer Künstliche Intelligenz nutzen kann, um neue Einsatzgebiete zu identifizieren und Prozesse zu revolutionieren, schöpft das volle KI-Potenzial aus. Das schafft neue Geschäftsfelder und bietet dem Unternehmen Wachstumschancen.

Mitarbeitende brauchen allerdings nicht nur ein Grundverständnis der neuen Möglichkeiten, sondern auch die Flexibilität, um die kontinuierlichen Fortschritte im Bereich der KI auch schnell für sich nutzen zu können.

2. Risiken erkennen und Gefahren vermeiden

Wer die Effizienz mit KI steigern will, sollte sich der Grenzen bewusst sein. Künstliche Intelligenz in jeder Abteilung einzusetzen, ist schließlich keine Kunst mehr. Sie aber so zu nutzen, dass sie einen Mehrwert und – vor allem – kein Risiko darstellt, kann zur Herausforderung werden.

Mitarbeitende müssen über ausreichend Datenkompetenz verfügen und kritisch hinterfragen können, ob der Output eines KI-Tools korrekt und somit bedenkenlos zu verwenden ist. Tun sie dies nicht, laufen sie Gefahr, ihre Arbeitsergebnisse unbemerkt zu verschlechtern.

Künstliche Intelligenz ohne eingehende Kontrolle des jeweiligen Tools zu nutzen, kann darüber hinaus für Unternehmen zu erheblichen Datenschutz- und Sicherheitsproblemen führen, beispielsweise wenn sensible Informationen verarbeitet werden sollen. Mitarbeitende müssen sich dessen bewusst und für einen verantwortungsvollen Umgang mit KI geschult sein.

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3. Grundlagen der Technologie verstehen

In den wenigsten Berufen wird es darum gehen, eine Künstliche Intelligenz von Grund auf trainieren zu müssen. Trotzdem: Die Basics der Technologie zu verstehen, zählt zu einer Grundvoraussetzung, um sie erfolgreich einsetzen zu können.

Zu begreifen, was eine KI grundsätzlich ist und was hinter Begriffen wie Machine Learning oder Large Language Model steckt, führt zu einem sicheren Umgang und hilft, Weiterentwicklungen schneller für die eigene Arbeit adaptieren zu können.

Mitarbeitende, die mit ChatGPT, Midjourney und Co. nicht nur schöne Texte, Bilder, Videos und Code erzeugen können, sondern auch die Prozesse dahinter verstehen, werden schneller zu besseren Ergebnissen kommen und einen größeren Einfluss auf den Unternehmenserfolg haben.

4. KI sinnvoll einsetzen

Die wohl wichtigste KI-Kompetenz im Alltag besteht in der sinnvollen Anwendung diverser KI-Tools – und die Bandbreite an verfügbaren KI-Tools ist riesig, hinzu kommen KI-Assistenten innerhalb anderer Software. 

Alle Funktionen vollumfänglich und effektiv beherrschen, ist wohl unmöglich. Die Fähigkeit, neue KI-Funktionen aber möglichst schnell zu erlernen und einsetzen zu können, dagegen nicht. Für Mitarbeitende ist es daher wichtig, grundlegende Anwendungsmuster zu verinnerlichen, um alltägliche Aufgaben mit Hilfe Künstlicher Intelligenz lösen zu können.

Unabhängig vom Tool wird dafür beispielsweise ein gewisses Fingerspitzengefühl im Prompt Engineering notwendig werden, also bei der Steuerung der KI durch präzise formulierte Anweisungen.

5. Künstlicher Intelligenz offen gegenüber stehen

Weniger ein wirklicher KI-Skill und mehr ein Mindset, aber: Neue Technologie zu beherrschen und zu nutzen, verlangt nach der Offenheit, sie auch wirklich einsetzen zu wollen.

Sperren sich Mitarbeitende gegen die Verwendung Künstlicher Intelligenz (und generell digitaler Innovationen), besteht die Gefahr, abgehängt zu werden. 

Nur mit der nötigen Anpassungsfähigkeit, ehrlichem Veränderungswillen und kontinuierlicher Weiterentwicklung können Angestellte wie Unternehmen mit den Dynamiken der Arbeitswelt mithalten.

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KI-Kompetenzen der Mitarbeitenden verbessern – so klappt’s!

KI ist im Arbeitsalltag angekommen und gewinnt auch in Zukunft weiter an Relevanz. Für betriebliches und persönliches Wachstum bedeutet das: KI-Weiterbildung wird zum Eckpfeiler der Entwicklungsstrategie.

Die Integration Künstlicher Intelligenz in die Schulungsagenda lohnt sich schließlich für Unternehmen genauso wie der Einsatz der Technologie selbst.

Diese fünf Tipps helfen dabei, KI effektiv zu schulen: 

  1. Schaffe Freiräume, indem du deinen Mitarbeitenden KI-Tools bereitstellst und sie motivierst, sich mit Künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen und zu experimentieren.
  2. Trainiere praxisnah und in einer Lernumgebung, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist – beispielsweise mit adaptiven Lernmethoden oder personalisierten KI-Coachings.
  3. Fördere den Erfahrungsaustausch und ermutige die unternehmensinternen KI-Pionier:innen, ihr Wissen und ihre Best Practices zu teilen, um weitere Kolleg:innen zum Einsatz zu animieren.
  4. Entwickle Kompetenzprofile, in denen festgelegt ist, welches Teammitglied welche Aufgaben hat, wie es diese mit KI lösen kann, welche KI-Skills dafür notwendig sind und wie sie verbessert werden können.
  5. Ermögliche kontinuierliche Weiterentwicklung, denn nur der nachhaltige Aufbau von Wissen – besonders bei Themen mit dynamischen Entwicklungen wie Künstlicher Intelligenz – sichert dauerhafte Wettbewerbsfähigkeit.

Fazit: Weiterbildung statt Zukunftsangst

KI wird den Menschen nicht ersetzen, denn fachliches Grundwissen wird auch in Zukunft weiterhin über Erfolg und Produktivität mitentscheiden. Dennoch wird sich auch einiges ändern, zum Beispiel müssen Jobprofile an die neuen Anforderungen angepasst und neue Fähigkeiten bei Mitarbeitenden aufgebaut werden.

Wer früh genug KI-Kompetenzen im Unternehmen aufbaut, kann der Zukunft jedoch selbstbewusst entgegenblicken und hat die besten Chancen, die Geschäftswelt von morgen aktiv mitzugestalten!

Am besten legst du direkt damit los!

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Stefan Schulze

Stefan Schulze ist Content Marketing Manager bei Masterplan. Im Blog erklärt er wichtige Begriffe aus der L&D- und HR-Welt und schreibt über Methoden, Konzepte und Entwicklungen von Corporate Learning.
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