E-Learning: 6 effektive Methoden für digitales Lernen erklärt

Manfred Rump

Microlearning, selbstgesteuertes Lernen, Gamification – E-Learning-Methoden im beruflichen Kontext sind im Kommen, doch welche Ansätze eignen sich in welcher Situation? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf sechs effektive Ansätze und zeigen Dir, wie sie den Lernerfolg von Mitarbeitenden erhöhen können.

Digitale Lernformen: Die 6 wichtigsten Methoden auf einen Blick

In einer zunehmend digitalen Arbeitswelt gewinnt das digitale Lernen immer mehr an Bedeutung, weil es dabei hilft, Weiterbildungen effektiver, zeitsparender und flexibler zu gestalten. 

Bei der wachsenden Zahl an Methoden wird es für Personalverantwortliche allerdings auch zunehmend schwierig, die wichtigsten Maßnahmen zu erkennen – wenn es da nicht diesen Artikel gäbe! 

Erhalte im Folgenden einen Überblick über die sechs zentralen Ansätze für digitales Lernen, die du kennen musst.

1. Microlearning

Microlearning setzt auf kurze Lernmodule, die sich auf ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Fertigkeit konzentrieren. Charakteristisch ist: Die Lerninhalte sind leicht verständlich und können schnell konsumiert werden, sodass Mitarbeitende allen voran ihre Lernzeit flexibler gestalten können. Gängige Formate sind Videos, Infografiken, Podcasts oder Quizfragen.

Infografik zu Microlearning-Formaten

Microlearning kann dazu eingesetzt werden, neue Themenfelder und Theorien zu vermitteln. Es eignet sich aber ebenso für die Auffrischung von bereits erworbenen Kenntnissen oder Fähigkeiten.

Anwendungsbeispiele

Beispiele für Microlearning sind kurze Video-Tutorials, die etwa binnen weniger Minuten einen bestimmten Aspekt einer Software-Anwendung erklären, etwa das Einrichten einer neuen E-Mail-Adresse. Ein weiteres Beispiel ist ein Quiz, das in Kürze wichtige Fakten oder Regeln zu einem bestimmten Thema wie Datenschutz oder Arbeitssicherheit vermittelt.

Herausforderungen

Microlearnings können dazu dienen, auch tiefergehende Konzepte oder komplexe Zusammenhänge zu vermitteln. Hierzu muss allerdings sichergestellt werden, dass die Lernmodule aufeinander abgestimmt sind, d.h. didaktisch sinnvoll aufeinander aufbauen und in einen größten Kontext eingebettet sind.

2. Gamification

Gamification ist eine Methode, die Spielmechanismen in den Lernprozess integriert, um das Lernen unterhaltsamer und motivierender zu gestalten. Ziel ist es, das Engagement der Lernenden zu erhöhen und die Lerninhalte besser zu verankern.

Diese Methode kann in verschiedenen Formen wie Quizfragen, Rätseln, Simulationen oder Wettkämpfen zum Einsatz kommen. Belohnungssysteme durch die Vergabe von Punkten, Abzeichen oder Rängen können die Lernenden zusätzlich motivieren.

Smartphone, auf dem ein Beispiel-Quiz für Gamification zu sehen ist

Anwendungsbeispiele

Ein Beispiel für Gamification in der beruflichen Weiterbildung ist die Vergabe von Lernpunkten nach Abschluss von digitalen Kursen auf einer Lernplattform. Bei Masterplan können Lernende so etwa ihren Fortschritt dokumentieren und sich auch untereinander über eine Rangliste messen. 

Ebenfalls können Quizze eingesetzt werden, um das Gelernte nach einer Videolektion auf spielerische Weise abzufragen und dazu beizutragen, wissen bei den Lernenden zu verankern.

Herausforderungen

Eine Herausforderung beim Einsatz von Gamification besteht darin, es zu Gunsten des Lernerfolgs einzusetzen. Gamification-Maßnahmen müssen die Lernziele unterstützen und nicht von ihnen ablenken. Quizfragen sollen Spaß machen und Erfolgsmomente bringen, müssen in diesem Sinne allerdings auch ausreichend fordern und Lerninhalte anspruchsvoll abfragen. 

Hilfreich kann hierzu das Feedback der Lernenden selbst sein: Sind Quizfragen etwa zu leicht oder schwer?

3. Social Learning

Social Learning ist eine Methode, bei der Mitarbeitende durch Interaktion und Zusammenarbeit mit anderen Lernenden und Expert:innen lernen, indem Wissen und Erfahrungen untereinander ausgetauscht werden. Social Learning kann natürlich offline im direkten Austausch mit Kolleg:innen stattfinden, aber auch auf verschiedenen digitalen Plattformen, etwa über soziale Medien, Online-Foren oder auf E-Learning-Plattformen.

Anwendungsbeispiele

Ein Beispiel für Social Learning ist die Verwendung von Online-Communities, die sich auf bestimmte Themen oder Branchen spezialisiert haben. In diesen Communities können Lernende ihr Wissen und ihre Erfahrungen teilen, Fragen stellen und Antworten von anderen Lernenden und Experten erhalten. 

Herausforderungen

Eine Herausforderung bei der Verwendung von Social Learning besteht darin, dass einige Lernende möglicherweise nicht wissen, wie sie sich in einer Online-Community engagieren und wie sie von anderen lernen können. Es ist wichtig, die Lernenden zu ermutigen, aktiv an der Community teilzunehmen und ihnen Feedback und Unterstützung zu geben, um sicherzustellen, dass sie ihr Lernpotenzial voll ausschöpfen können.

4. Selbstgesteuertes Lernen

Selbstgesteuertes Lernen ist eine Methode, bei der Lernende ihre Lernumgebung und Lerngeschwindigkeit in gewissem Grade selbst bestimmen können. Dadurch können Mitarbeitende ihre Lernerfahrung auf ihre eigenen Bedürfnisse und Interessen abstimmen, was sich motivationssteigernd auswirken kann.

Selbstgesteuertes Lernen kann in digitalen unterschiedlichste Formen annehmen – vom Videokurs über das E-Book bis zum Podcast. 

Anwendungsbeispiele

Selbstgesteuertes Lernen kann beispielsweise auf Basis einer digitalen Lernplattform stattfinden, auf der den Lernenden eine Vielzahl von Kursen zu verschiedenen Themen zur Verfügung steht, die sie selbst auswählen und absolvieren können. Bei Masterplan können Lernende etwa Kursinhalte zu unterschiedlichen Themenfeldern finden und neben Videos auch weiterführende Lernmaterialien, z.B. PDF, entdecken. 

Herausforderungen

Eine Herausforderung bei der Verwendung von selbstgesteuertem Lernen besteht darin, dass einige Lernende möglicherweise Schwierigkeiten haben, ihre eigene Lernumgebung zu schaffen und ihre Lernziele autonom zu verfolgen. Entscheiden sich Unternehmen für diese Lernform, ist es deshalb wichtig, Lernenden zu betreuen, Feedback und Unterstützung anzubieten, um sicherzustellen, dass die Lernziele auch erreicht werden.

5. E-Learning Plattformen

E-Learning-Plattformen bieten in der Regel eine breite Palette von digitalen Lernmaterialien und -ressourcen, die den Lernenden jederzeit und überall zur Verfügung stehen. Wie bereits in den Abschnitten zuvor erwähnt, können solche digitalen Plattformen die Grundlage für unterschiedliche Lernformen, wie Microlearning, Social Learning oder selbstgesteuertes Lernen bilden.

Dementsprechend sind E-Learning-Plattformen ideal für Unternehmen, die eine breite Palette von Schulungs- und Entwicklungsprogrammen anbieten möchten. Mitarbeitenden dient sie dann als zentrale Anlaufstelle, um sich gemäß der eigenen Lernbedürfnisse weiterzubilden. 

Für L&D-Manager:innen besitzen E-Learning-Plattformen den Vorteil, dass sie die Fortschritte der Mitarbeitenden verfolgen und so die Wirksamkeit bestimmter Maßnahmen bewerten können.

Anwendungsbeispiele

Ein Beispiel für eine E-Learning-Plattform ist Masterplan. Die Plattform ermöglicht es Unternehmen, auf eine breite Kursbibliothek zuzugreifen und ebenso eigene Inhalte, etwa Videokurse, hochzuladen und mit bestehenden Lektionen zu kombinieren.

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Die Plattform ermöglicht eine Vielzahl von Lernmethoden, darunter Microlearning, Selbstgesteuertes Lernen oder Blended Learning. Masterplan.com bietet auch Funktionen wie Gamification und soziales Lernen, um das Engagement und die Motivation der Lernenden zu steigern.

Herausforderungen

Lernende müssen natürlich Zugang zu den benötigten Geräten und Technologien haben, um auf die Plattform zuzugreifen. Das ist gerade im Blue Collar Bereich mit Mitarbeitenden ohne betriebliche Mailadresse eine Herausforderung. Masterplan.com löst dieses Problem mit Masterplan für Alle.

Unternehmen müssen neben dem Zugang ebenso sicherstellen, dass ihre Belegschaft über die erforderlichen digitalen Fähigkeiten verfügt, um auch wirklich effektiv auf E-Learning-Plattformen zu lernen.

6. Blended Learning

Blended Learning kombiniert kurz gesagt traditionelle Präsenzschulungen mit digitalen Lernmethoden. Es ist eine hybride Form des Lernens, die es den Lernenden ermöglicht, sowohl von den Vorteilen der persönlichen Interaktion mit Trainer:innen und Kolleg:innen als auch von den Vorteilen des digitalen Lernens zu profitieren. 

Infografik zu den Vorteilen von Blended Learning

In diesem Sinne lässt es sich aber auch – etwas breiter – als Mischung aus synchronem und asynchronem Lernen fassen. Schließlich kann neben digitalen, asynchronen Lernformen (z.B. Online-Foren, Videokurse etc.) auch die persönliche, synchrone Interaktion virtuell stattfinden. Blended Learning, das ist also gewissermaßen eine Kombination aus aus den bereits genannten Lernformen.

Anwendungsbeispiele

Das Onboarding neuer Kolleg:innen kann etwa als Blended Learning umgesetzt werden: 

Im Rahmen von digitalen Videokursen auf einer E-Learning-Plattform könnten den Neuankömmlingen grundlegende Informationen zu Strukturen und Prozessen von Vertreter:innen einzelner Abteilungen vermittelt werden. Die Mitarbeiter:innen können die Kurse selbstgesteuert in eigenem Tempo absolvieren; Microlearning-Elemente, wie Quizze, das Ganze weiter auflockern.  

In einer anschließenden Präsenzveranstaltung können die Jobstarter:innen dann im direkten Austausch mit Kolleg:innen anderer Abteilungen um im Sinne des Social Learings offene Fragen klären. Et voilà: Ein solcher Mix aus flexiblen digitalen Methoden und interaktiven Präsenzformaten kann den Lernenden in kurzer Zeit umfassende Überblicke des Unternehmens bieten.

Herausforderungen

Eine Herausforderung bei der Implementierung von Blended Learning besteht darin, sicherzustellen, dass die digitalen und persönlichen Elemente des Trainings nahtlos ineinander greifen: Natürlich müssen auch hier die Mitarbeitenden die nötigen Fähigkeiten und Zugänge besitzen, um die digitalen Elemente auch absolvieren zu können.

Vorteile der E-Learning-Methoden 

Eine der größten Vorteile von E-Learning-Methoden in der beruflichen Weiterbildung ist die Flexibilität und die Möglichkeit, das Lernen auf die Bedürfnisse und Zeitpläne der Mitarbeitenden abzustimmen. Aus Sicht des Unternehmens helfen genannte Formate ebenfalls bei der ressourcensparenden Skalierung von Lernen: 

  • Inhalte können einmal erstellt, beliebig oft angeschaut werden.
  • Schulungsinhalte lassen sich auf einer digitalen Plattform vergleichsweise schnell aktualisieren.
  • Selbstgesteuerte Lernende sind in der Regel weniger betreuungsintensiv. 
  • Das Messen von Lernaktivitäten über eine E-Learning-Plattform vereinfacht die Optimierung etwaiger Maßnahmen.

Herausforderungen digitaler Lernmethoden

Obwohl E-Learning-Methoden in der beruflichen Weiterbildung viele Vorteile bieten, gibt es auch einige Herausforderungen, die berücksichtigt werden müssen.

1. Mitarbeitendenmotivation

Gilt nicht nur analog, sondern auch für digitales Lernen: Zu den größten Herausforderungen gehört sicherlich, die Mitarbeitendenmotivation hoch zu halten. Die genannten Lernformen können effektive Instrumente für erfolgreiche Lernerfahrungen sein, entscheidend bleibt jedoch weiterhin die Qualität und Validität der Inhalte sowie deren didaktisch sinnvolle Verzahnung, etwa in Microlearning-Lernstrecken. 

2. Betreuung der Lernenden

Zudem ist digitales Lernen kein Selbstläufer: Gerade im Bereich des selbstgesteuerten Lernens und ebenso beim Social Learning müssen Unternehmen einen geeigneten Rahmen vorgeben, in dem die Mitarbeitenden agieren können. L&D-Manager:innen sind hier insbesondere als Betreuer:innen, Begleiter:innen und Moderator:innen gefragt, die Lernenden bestmöglich zu unterstützen.

3. Befähigung der Mitarbeitenden

Unternehmen müssen nicht nur sicherstellen, dass ihre E-Learning-Methoden für alle Mitarbeiter:innen zugänglich sind, sondern auch, dass Mitarbeitende die Methoden auch anwenden können. Das gilt speziell für Mitarbeiter:innen, die möglicherweise (noch) nicht mit der neuesten Technologie vertraut sind. Grundsätzlich sollten aber Tools und Software ausgewählt werden, die für alle einfach verständlich und intuitiv bedienbar ist.

Fazit – die richtige Mischung macht’s 

Digitale Lernmethoden bieten in der beruflichen Weiterbildung eine Vielzahl von Möglichkeiten, um die Fähigkeiten und Kenntnisse von Mitarbeitenden zu verbessern und gleichzeitig eigene Ressourcen schonen. Studien legen nahe, dass gerade die Mischung aus digitalen Methoden und Präsenzformaten die höchste Motivation und die meisten Lernerfolge versprechen.

Unternehmen müssen dazu allerdings sicherstellen, dass ihre E-Learning-Methoden motivierend gestaltet, hochwertig konzipiert und einfach zu bedienen sind. Viel hilft nicht zwangsläufig viel. Digitale Lernmethoden müssen didaktisch sinnvoll eingesetzt und in enger Abstimmung mit den Lernenden weiterentwickelt werden.

Ein guter Startpunkt kann eine digitale Lernplattform sein, die die Möglichkeit bietet, digitales Lernen schrittweise im Unternehmen zu etablieren. Plattformen wie Masterplan bieten bereits von Haus aus genannte digitale Lernformate an und lassen sich nach den Bedürfnissen des jeweiligen Unternehmens anpassen.

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Manfred Rump

Manfred Rump ist Senior Content Marketing Manager bei Masterplan. Im Blog teilt er Insights aus seinen Gesprächen mit Lernexpert:innen und beleuchtet aktuelle Lerntrends in Unternehmen.
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